Thalasso: Wellnessurlaub für die Gesundheit

Thalasso Wellnessurlaub

Immer mehr Wellness-Anbietern preisen Thalasso-Anwendungen an. Schlick- und Algenpackungen sowie Meerwasserbäder und Peelings gelten als entspannend und heilsam. Beliebt sind Wellnessreisen an die Nordsee oder Ostsee inklusive Behandlung. Bestimmte Anwendungen und Therapien gibt es allerdings auch abseits des Meeres. Doch wie wirkungsvoll sind solche vermeintlichen Thalasso-Kuren und was macht eine »echte« Thalasso-Therapie aus?

Die Idee hinter Thalasso

»Thalasso« ist aus dem Altgriechischen »thálassa« abgeleitet und bedeutet »Meer«. Es ist eine Bezeichnung für die Behandlung von Krankheiten mit Meerwasser oder Dingen, welche für die Meeresumgebung charakteristisch sind – beispielsweise Sand, Meeresluft, Algen oder Schlick.

Geschichtliche Entwicklung und Entstehung von Seeheilbäder

Erstmalig soll um das Jahr 1750 herum der englische Arzt Richard Russel die Heilwirkung von Meereswasser untersucht haben. Im 19. Jahrhundert wurden entsprechende Verfahren vor allem in Frankreich vermehrt eingesetzt. In Deutschland sind in der gleichen Zeit insbesondere die sogenannten »Seeheilbäder« berühmt geworden – das erste wurde 1793 in Heiligendamm an der Ostseeküste eröffnet.
In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurden Thalasso-Therapien nur noch selten angewendet, da die Kosten zu hoch waren. Heute gibt es in diesem Segment wieder eine regelrechte Blüte. Das größte Thalasso-Zentrum Deutschlands ist auf der Nordseeinsel Norderney angesiedelt.

  • Weltweit sind Tunesien und Frankreich die größten Anbieter von Thalasso-Therapien. Allein an der französischen Bretagne gibt über 10 Zentren für Thalasso-Therapie samt Wellnessurlaub.

Thalasso-Therapien

Thalasso-Therapien werden vor allem bei Atemwegserkrankungen, Hautinfektionen und sogar bei Bluthochdruck angewendet. Da die Bezeichnung jedoch rechtlich nicht geschützt ist, sollte man stets darauf achten, dass die jeweiligen Anbieter einige zentrale Kriterien, wie sie etwa vom Verband deutscher Thalasso-Zentren herausgegeben worden sind, erfüllen.

Was macht eine »echte« Thalasso-Therapie aus?

Eine »echte« Thalasso-Einrichtung ist zunächst einmal dadurch gekennzeichnet, dass sie maximal 300 Meter vom Meer entfernt liegt. Denn für die heilende Wirkungsweise von Thalasso ist vor allem das sogenannte »Reizklima« am Meer entscheidend. Kleinste Partikel aus Jod und Salz – auch Aerosole genannt – gelangen aus der Meeresluft direkt in die Atemwege und schließlich ins Blut, wodurch ein ähnlicher Effekt entsteht, wie wenn man dauerinhalieren würde. Die Durchblutung der Schleimhäute wird gefördert und die Bronchien werden erweitert, was sich positiv bei Atemwegserkrankungen auswirken kann. Zudem verdünnen die Aerosole das Blut, sodass der Blutdruck sinken kann. Insofern können Einrichtungen, die fernab vom Meer liegend mit Thalasso-Therapien werben, von vornherein als unseriös eingestuft werden.

Des Weiteren verfügen echte Thalasso-Zentren über ärztliches sowie sportwissenschaftliches Personal, dass den Gesundheitszustand der Einrichtungsgäste regelmäßig und professionell kontrolliert. Dies reicht von der Gewichtskontrolle mit einer Personenwaage über Ernährungsberatung bis hin zu Angeboten körperlicher Aktivität. Ferner müssen alle Behandlungen mit echtem, frisch abgeschöpftem Meerwasser erfolgen. Auch müssen entsprechend Meerwasserbecken vorhanden sein sowie Hygiene- und Sicherheitskontrollen regelmäßig vorgenommen werden.